Das Buch ist im Januar 2013 im Scribo-Verlag erschienen
Stäffele ist schwäbisch und bedeutet so viel wie Treppen oder Treppenanlage. Stuttgart hat mehr als 400 dieser Treppenanlagen. Der Ursprung dieser Treppen geht auf die Zeit zurück, als die Hänge rund um Stuttgart fast überall mit Reben bestockt waren und die „Wengerter“ über diese Weinbergstaffeln in ihre steilen Lagen gelangten. Mit der Ausdehnung der Stadt wurden diese alten „Stäffele“ durch Fußwege und Treppen zu den neuen, höher gelegenen Wohngebieten ersetzt. In den neuen Stadtquartieren wohn-ten in erster Linie das Bürgertum, Industrielle, Unternehmer und Künstler; die Zugangswege wurden deshalb oft sehr schön und repräsentativ gestaltet. Die viel und gern genutzten Stäffele haben den Stuttgartern -egal aus welcher Schicht- dann auch den Ortsnecknamen „Stäffelesrutscher“ eingebracht. Darauf sind jedoch alle Stäffelesrutscher stolz, wohlwissend, dass die Staffeln zur Erhaltung der Gesundheit beitragen und uns „röösch ond jung“ halten, wie der Stuttgarter Friedrich E. Vogt in seinem Stäffelesgedicht schrieb.
Zu den bekanntesten Stuttgarter Stäffele gehören die Eugenstaffel, die Oscar-Heiler-Staffel, die Willy-Reichert-Staffel zur Karlshöhe, die Sängerstaffel, die Sünderstaffel, die Gellertstaffel, die Haigstaffel und die Rötestaffel.
Das Buch erzählt ereignisreiche Geschichten rund um die Stuttgarter Stäffele den Treppen, die Stuttgart einzigartig machen. Viele Anekdoten ranken sich um die Stäffele und deren Anwohner. So war beispielsweise Bernhard-Victor von Bülow alias Loriot in seiner Jugend einer dieser Stäffelesrutscher, der ein ums andere Mal die Eugenstaffel zum Staatstheater hinunterging, um sich dort als Statist ein Taschengeld zu verdienen.
Der Band eignet sich sowohl für Einheimische, die in dem Buch spannende und interessante Geschichten über ihre Stäffele erfahren, als auch für den Stadtbesucher, der mehr über diese einzigartigen Anlagen wissen möchte.